Beitrag vom 23. 02. 2017
Elektret-Mikrofonkapseln sind sehr preiswert und oft auch von erstaunlicher Qualität.
So kostet die Kapsel WM 52-BT bei Pollin nur 25 Cent.
Man braucht nur noch wenige Materialien, um daraus ein sehr brauchbares Handmikrofon zu bauen, das direkt an die Mikrofonbuchse des PC oder Notebook angeschlossen werden kann und recht hochwertige Sprachaufnahmen liefert. Aufnehmen und Bearbeiten kann man z.B. mit der Software Audacity.
Leider haben manche modernen Notebooks heute nur noch eine Kopfhörer-Mikrofon-Kombibuchse. Dann benötigt man einen speziellen Adapter, um das Mikrofon anzuschließen.
Oder: Man baut sich alternativ ein USB-Mikrofon.
Man benötigt
Den passenden Windschutz einzeln zu bekommen, ist nicht ganz leicht. Bei Ebay gibt es meíst nur solche Angebote wie: "6 Stück Windschutz für Mikrofone 6 Farben Mikrofone bis 20mm Durchmesse" ab ca. 12 €. Da sollte man schauen, ob man eine Sammelbestellung macht...
Alurohr auf 10 cm Länge mit der Metallsäge / Sägelade sägen:
Beide Seiten des Alurohres mit Schleifpapier glätten bzw. die Kanten "brechen" - auch die Innenkanten:
Die Fußkappe auf das Alurohr pressen (Gummihammer), ein 4-mm-Loch bohren (je nach Durchmesser des verwendeten Audiokabels):
Bei Verwendung eines "Audio-Adapterkabel Klinke auf Cinch" schneidet man die Cinch-Stecker nun ab und entfernt auf ca. 1,5 cm die äußere schwarze Isolierung. Die silberne Abschirmung kann unten ganz kurz abgeschnitten werden, da sie nicht benötigt wird. Nun schiebt man die abgeschnittene Seite des Audiokabelabels durch die Fußkappe und das Alurohr, so dass es mindestens 12 cm aus dem Rohr "rausguckt":
Ein Stück passender Schrumpfschlauch wird (wie auf dem Foto) auf das Audiokabel geschoben und mit der Heißluftpistole oder einem Feuerzeug erwärmt und somit geschrumpft. Das wird unsere Zugentlastung für das Audiokabel:
Die Gummidichtung soll später die Mikrofonkapsel aufnehmen. In unserem Fall war das innere Loch etwas zu klein, so dass wir es mit einem 10-mm-Holzborer per Hand etwas aufweiten mussten:
Die Mikrofonkapsel wird in die Gummidichtung geschoben:
Bei unserem Audiokabel war die beschaltung folgendermaßen:
Den Masseanschluss erkennt man daran, dass zwei kleine Metallstege mit dem metallischen Mikrofongehäuse verbunden sind:
Die Stelle, an der sich noch die Reste der silbernen Abschirmung befinden, werden mit einem passenden (hier roten) Schrumpfschlauch isoliert. Die Enden der drei Drähte (rot, braun schwarz) werden abisoliert und verzinnt. Der rote Draht bekommt einen dünnen schwarzen Schrumpfschlauch und der braune und der schwarze Draht werden vorne zusammen gelötet und zusammen mit einem dünnen Schrumpfschlauch versehen. Dann wird der Masseanschluss der Mikrofonkapsel mit dem roten Draht verlötet. Der zweite Anschluss (Ausgang) der Mikrofonkapsel) wird mit dem braunen und schwarzen Draht verlötet:
Die dünnen schwarzen Schrumpfschläuche werden nun in Richtung Mikrofonkapsel hochgeschoben und mit Heißluft oder Feuerzeug geschrumpft:
Der Außendurchmesser der Gummidichtung ist etwas zu groß für das Innere des Alurohres. Mit einer Nagelschere werden vier halbmondförmige Stücken heraus geschnitten. Danach wird das Kabel mit der Mikrofonkapsel so weit in das Rohr hinein gezogen, bis die Zugentlastung ein weiteres Ziehen verhindert.
Nun drückt man die Gummidichtung mit der Mikrofonkapsel (wie im folgenden Foto) in das Rohr hinein:
Eigentlich ist das Mikrofon jetzt fertig.
Allerdings hatten wir einen Windschutz, der etwas zu groß war. Deshalb haben wir den Deckel einer H-Milch-Verpackung wie folgt zugeschnitten und dann auf das Alurohr geschoben:
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Nun passt der Windschutz gut rauf und fällt nicht mer ab:
Unser Mikrofon ist fertig!
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